Entwicklung und Bau eines High-Performance Formel 1 - RC - Cars
Developement and building of a high-performance Formula 1 - Rc - Car


Dienstag, 31. Januar 2012

Oberdeck und Dämpfung

Uper Deck and Damping

  English version


Nach langer Zeit nun das Fertige Oberdeck mit vorderer sowie hinterer Dämpfung.
Das Oberdeck besteht aus 2mm CFK, und trägt die komplette Federungs- und Dämpfungseinheit des Fahrzeuges. Der vordere Bereich des Decks ist 6 mm höher, als der hintere, dies war notwendig, um zum einen genügend platz unter dem Oberdeck und der erhöhten Nase zu haben und zum anderen, um das Ansprechen der Dämpfer einigermaßen direkt zu gestalten. Im hinteren Bereich ist die Aufnahme der Seitendämpfer zu sehen: 


























Bild1 / Pic1: Das Oberdeck ohne Anbauten



Vordere Dämpfung

Die Vordere Dämpfung ist als Pushrod - Dämpfung aufgebaut. Die Aufnahme für die Dämpferanlenkung ist mittels zweier „Flügel“ im vorderen Bereich des Oberdecks realisiert. Die Lagerung der Umlenkhebel erfolgt mittels Kugellager auf einem 4mm Carbon-Rohr, welches mittels Schraubensicherungslack auf einer durchgehenden Schraube fixiert ist. Um ein Schleifen des Hebels auf den Flügeln zu verhindern ist zwischen Achse und Oberdeck jeweils ein 0,5mm Aluminiumspacer verbaut.



Bild2/ Pic2: Die Einzelteile der Lagerung für die vordere Dämpfung


Bild3 / Pic3: Die montierte Lagerung der Umlenkhebel

 Bild4 / Pic4: Die Dämpfung der Vorderachse

Die Dämpfer sind im hinteren Bereich direkt mit dem Oberdeck verschraubt, zum Einsatz kommen hier Dämpfer aus dem ASSO RC-18, die Federn entstammen dem Corally SP12X.



Hintere Dämpfung:

Der prinzipielle Aufbau der hinteren Dämpfung wurde bereits im vorherigen Post besprochen. Die Dämpfung ist in eine unabhängige Dämpfung der Nick- und Rollbewegung aufgeteilt. Der Zentrale Dämpfer dient der Abstützung von Nickmomenten, über einen Umlenkhebel werden die beiden Seitendämpfer angesteuert. Die Seidendämpfer sind über eine Brücke mit dem Oberdeck verbunden, der Zentrale Dämpfer ist direkt mit dem Oberdeck verschraubt.


Bild5 / Pic5: Die Brücke zur Aufnahme der seitlichen Dämpfung sowie der Umlenkhebel zur Ansprache der Seitendämpfung


Bild6 / Pic6: Die komplette Dämpfung der Hinterachse

Zum Einsatz kommen hier Dämpfer aus dem ASSO RC-18 zur Seitendämpfung mit Federn für den ASSO VCS Micro-Shock. Der Zentraldämpfer ist ein F103 Dämpfer von 3Racing. Über Adapterplatten sind hier Federn von Tamiya verbaut.

Nachtrag: Das Gewicht der gesamten Konstruktion inklusive der hinteren Dämpfung mit Anschluss an das Powerpod, wie zu sehen im vorherigen Post, beträgt 89,5g. Bei 37,2g für die hintere Dämpfung bedeutet dies 52,3g für das Oberdeck und die vordere Dämpfung.

It‘s been a while, but here is the finished upper deck including front and rear damping.
The upper deck is made of 2mm carbon and caries the complete damping unit for the front and rear suspension. The front is raised by 6mm compared to the rear, this was necessary for having enough space  between the raised nose section and the upper deck on one hand and on the other hand to make the dampers work as direct as possible. The rear of the deck caries the supports for the rolling dampers [PIC1].
Front suspension:
The front is built as a pushrod-suspension. The lever to connect pushrod and damper is directly attached to the two “wings” in the frontal area of the upper deck.  It is running via ball-bearings on a 4mm carbon tube, which is attached to a  continuous screw  by screw locking varnish. The proper distance to the deck is provided by a 0.5mm aluminium spacer [PIC2: the pieces of the front suspension, PIC3: the bearing supports, PIC4:  the damping unit for the front axle] The dampers are attached directly to the upper deck in the rear area. I used dampers from the ASSO RC-18, the springs are taken from the Corally SP12X.
Rear Suspension:
The rear suspension was mainly introduced in the last post. It supports an independent damping of pitch- and roll movement. The central damper is for pitch, it is attached directly to the upper deck. The side dampers are driven by the T-shaped lever, they are attached to a bridge as they would otherwise touch the deck [Pic 5&6]. The side dampers are taken from the ASSO RC-18, the springs are from the ASSO VCS Micro-Shock. The main damper is an F103 damper from 3Racing, the springs are from TAMIYA.

Edit: The weight of the whole construction is 89,5g, including the rear suspension and the connectors to the power pod as seen in the last post. As this is already being 37,2g, it means a weight of 52,3g for the upper deck and front suspension.

7 Kommentare:

  1. Hallo Thilo!
    Ein laut und deutliches "Hut ab!" für dieses Projekt! Ich finde es sehr beeindruckent, mit welcher Präzision du das Ganze angehst! Ich bin selbst leidenschaftlicher technischer Modellbauer (aktuelles Projekt: http://www.rc-forum.de/showthread.php/1-10er-mit-2407639.html) und kann mir sehr gut vorstellen, wie aufwändig alleine die Planung gewesen sein muss. Nach welchen "Vorbildern" hast du geplant? Wie bist du dabei vorgegangen? CAD o. ä. für die Entwicklung benutzt? Welche Möglichkeiten der Bearbeitung hast du in Anspruch genommen? Hast du selbst laminiert (Bild 3, die Platte für die Umlenkung sieht so aus)? Mich würde interessieren, wie viele Teile du mehrfach gebaut hast, weil die ersten Versuche in die Hose gingen. ;-) Und je öfter ich mir das anschaue, desto mehr Fragen kommen mir in den Sinn. ;-) Das macht direkt Lust auf weitere Projekte! Weiter so! Liebe Grüße!

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Erst mal vielen Dank. Vorbild für das Fahrzeug ist der McLaren MP4/8 von Ayrton Senna. Sollte mal der Williams FW16 werden, hab ich dann aber als Senna Fan nicht übers Herz gebracht. Habe früher F1 Modelle nach Baukasten gebaut, fand aber die technischen Lösungen nicht immer gut. Deswegen der Plan, einen Eigenbau zu starten. Die Entwicklung fand ganz klassisch mit Bleistift auf Millimeterpapier statt, habe auch mal CAD probiert, bin aber doch wieder zurück zum Papier gekommen. Vieleicht mach ich mal einen Post mit ein paar von den Zeichnungen.
    Die Teile habe ich mit Trennscheiben grob vorgesägt, die Feinbearbeitung erfolgte dann mit Feile und Schleifpapier. Sonstige Werkzeuge sind ein Proxxon FBS240 mit passendem Bohrständer mit Anschlag, ein Schraubstock und für größere Löcher und die Senkungen eine Große Bohrmaschine mit Ständer. An Sonsten nur noch kleine Werkzeuge wie eine Reißnadel oder einen Körner.
    Die Umlenkungen sind nicht laminiert, habe an der Stelle das Carbon vom Oberdeck auf 4mm gedoppelt und auf Winkel geschliffen, um eine größere Auflagefläche zu kriegen. Die Platten sind dann mit UHU Endfest 300 angeklebt.
    Wie viele Teile ich mehrfach gemacht habe, weiß ich nicht. Manche sind direkt durch Weiterentwicklungen ersetzt worden, manche habe ich wirklich mehrfach gemacht. Lenkhebel habe ich, glaub ich, vier oder fünf gemacht, bis mir einer gefallen hat.
    Wenn du noch Fragen hast, meld dich gerne, ich hab mir auch dein Projekt angeschaut, gefällt mir gut.

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  4. Hey, danke für die Antwort! Über einen Post mit Zeichnungen würde ich mich freuen, dann kann man mal den gedanklichen Werdegang dahinter verfolgen. ;-) Hast du alles bis ins Detail vorher geplant und dann 1:1 umgesetzt? Ich verfolge eher die Strategie einen groben Plan zu haben und dann entsprechende Änderungen vorzunehmen...allerdings stößt man dann (wie ich ja aus Erfahrung berichten kann) immer wieder auf Probleme und Passungenauigkeiten, mit denen man nicht gerechnet hat. Und alles von Anfang an zu planen ist natürlich sehr aufwändig!
    Säge und Feile, so läuft das bei mir auch... Allerdings bin ich äußerst beeindruckt von der Güte, die deine Teile zu haben scheinen! (oder sieht das nur so aus? ;-)) Eine Bohrmaschine mit Ständer bringt da aber sicherlich schon einiges. Dass du auch mal ein Teil das ein oder zweimal herstellst beruhigt mich irgendwie.

    Ich bin mit der Technik dieser Pancars nicht so ganz vertraut, besonders das Prinzip der hinteren Dämpfung ist mir nicht ganz klar: Der mittlere der drei Dämpfer lässt eine vertikal Bewegung der gesamten hinteren Achse zu, richtig? Ich dachte immer, dass die beiden anderen Dämpfer gegen die Torsion des Fahrzeugs um die Längsachse wirken (Front und Heck gegeneinander gedreht), das scheint bei dir aber nicht der Fall zu sein, oder? Sieht eher so aus als würdest du die "Knickung" (vorderer und hinterer Reifen auf der gleichen Seite auf einander zu bewegt) dämpfen...? Oder ich habe das völlig falsch verstanden? ;-)

    Viele Grüße!

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  5. Tut mir leid, hat jetzt ne weile gedauert mit der Antwort. Habe meine Teile im Ganzen schon recht genau vorgeplant, gibt einfach nichts bescheuerteres, als einen tag an einem teil zu arbeiten und am Ende alles kaputt zu machen, weil man ein Loch ein wenig daneben bohrt. Genauigkeit der Teile ist schon so hoch wie möglich. wichtig bei Cfk: überall wo fasern offen liegen versiegeln.
    Zur Achse: Pancars haben Reglement bedingt eine durchgehende (starre) Hinterachse. Diese bildet mit dem Motor eine Einheit, das sogenannte Pod. Das Pod kann sich gegenüber dem Chassis nicken und rollen. der zentrale Dämpfer nimmt über die Zunge die Nickbewegung auf, die Rollbewegung wird über den T-förmigen Hebel an die beiden seitlichen Dämpfer übertragen. Nick und Rollbewegung werden also unabhängig voneinander gedämpft.

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  6. Danke für die Antwort!

    Offene Stellen versiegeln? Mit was machst du das?

    Die Kugelpfannen für die Querlenker sind nur verklebt, sonst nichts? Das hält?

    OK, wie die Nickbewegung aufgenommen wird ist mir klar. Wie die Rollbewegung an die beiden äußeren Dämpfer übertragen wird ist mir aber noch nicht so ganz klar. Sicher, die Enden des T-hebels bewegen sich auf und ab, aber dasselbe müssten dann doch die Anlenkungspunkte der Dämpfer machen, oder? Dann könnte der Dämpfer die Kraft ja nicht aufnehmen... Also mir ist klar, dass ich da irgendwas noch nicht verstanden habe, du wirst es sicherlich nicht falsch gemacht haben... ;-)

    Cooles Logo übrigens!

    Viele Grüße!

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  7. versiegelt hab ich kanten mit sekundenkleber, bei flächiger versiegelung hab ich lack benutzt.
    die kugelpfannen sind geklebt mir uhu endfest 300 (epoxid). hällt erstaunlicherweise gut, wobei ich das irgendwann ändern werde, hab eine lösung, die die flexibilität der materialien nutzt im kopf.
    zur dämpfung: das pod kann sich in nick-(beide räder hoch) und in rollrichtung (ein rad hoch und ein rad runter)frei bewegen. beim nicken wird die dämpferzunge nach vorne bewegt. durch den schlitz wird keine kraft auf das umlenkkreuz übertragen, sondern alle kraft auf den zentralen dämpfer. bei einer rollbewegung wird kraft auf das kreuz übertragen, das kreuz dreht sich um die senkrechte und verkürzt damit den dämpfer der einen seite und verlängert den anderen.
    hoffe das prinzip wird so klar

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